Nachdem Mrs. Buccleton gegangen war, stand der Professor noch eine Weile am Fenster und sah in den Hof hinunter. Es war warm geworden in den letzten Tagen, der Schnee war längst geschmolzen, und bald würden die Kastanien austreiben. Gestern hatte sich Schuschnigg mit einer großen Rede an sein Volk gewandt. In seiner Heimatstadt Innsbruck präsentierte er sich im zünftigen Tiroler Anzug und fragte seine Zuhörer, ob sie sich in der für den 13. März angekündigten Volksabstimmung für ein »freies, deutsches, unabhängiges, soziales, christliches und vereintes Österreich« entscheiden wollten. Und während über zwanzigtausend Anhänger ihre Zustimmung in die klare Tiroler Bergluft hinausbrüllten, saß Adolf Hitler wahrscheinlich gerade irgendwo in Berlin vor dem Radio und leckte sich die Lippen. Österreich lag vor ihm wie ein dampfendes Schnitzel auf dem Teller.
Uit: Robert Seethaler – Der Trafikant. Roman. eBook, Kein & Aber, Zürich-Berlin, 2012, 1. Teil, S. 218-219 von 469.
Geschikt voor wie zoals ik maar twee jaar Duits had op school; zowel literair als cultuur-historisch zeer interessant. De professor in dit fragment is Freud, die in de buurt woonde van het rookwaar- en krantenstalletje waar de jonge hoofdpersoon in de leer is.
Terzijde: ik dacht dat Hitler vegetarisch at.
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